Online Mendelian Inheritance in Animals, OMIA

INTRO


Liebe Leser*innen,

Erkrankungen, die typischerweise in einer Rasse vorkommen, sind Erkrankungen, von denen bekannt ist, dass sie ihre Ursache oder ihre Ursachen in den Genen tragen oder von denen dies zumindest angenommen wird, ohne dass man die Genvariante bisher nachweisen konnte. Die hier dargestellte Publikation aus der Faculty of Veterinary Science der University of Sydney, Australien, ist eine große wissenschaftliche Recherche zu derzeit 763 bekannten Erkrankungen bei Hunden.


Das unten angefügte pdf stellt den Stand der Erhebungen über genetische Erkrankungen bei Hunden im Jahr 2012 dar, auf der OMIA-Webseite werden wöchentlich die neuesten Untersuchungen zusammengetragen und die Erkenntnisse aktualisiert. Analysiert man die Daten für den Irish Terrier in dieser Publikation und der aktuellen Datenbank, so sind für diese Rasse lediglich zwei von den 763 gelisteten Erkrankungen aufgeführt: die digitale Hyperkeratose und die androgenabhängige Cystinurie Typ III. Demgegenüber finden sich für fast alle anderen Hunderassen immer mehrere der gelisteten Erkrankungen gleichzeitig. Diese Studie und die ganz aktuelle Datenbank belegen demnach eindrucksvoll, dass der Irish Terrier tatsächlich nur von zwei genetisch bedingten Erkrankungen betroffen ist. Hinzu kommt, dass zumindest in Deutschland mittlerweile kein Irish Terrier mehr zur Zucht zugelassen wird, der Genträger für digitale Hyperkeratose ist, so dass auch dieser Gendefekt in der Rasse Irish Terrier zumindest in Deutschland bald ganz verschwunden sein wird. Dann bleibt als einzige genetisch bedingte Erkrankung „nur noch“ die Cystinurie III übrigbleibt, bei der derzeit intensiv nach dem Gendefekt gesucht wird. Wenn auch dieser Defekt gefunden ist, kann die Zuchtstrategie in der Rasse danach ausgerichtet werden kann. Dann hat die Rasse des Irish Terrier die Chance, in absehbarer Zeit ganz frei von bekannten genetischen Erkrankungen zu sein.


Das pdf des Originalartikels ist verfügbar unter: Omia 2012