Irish Ahoi – Segeln auf dem Ijsselmeer
Vor Jahren segelten wir bereits zwei Törns mit unserer alten Hündin Gina, einen davon an der Costa Brava mit ordentlich Wind und einer ziemlich üblen Kreuzsee. War für sie überhaupt kein Problem. Diesmal sollte für Whiskey allerdings eine Rettungsweste mit. Da er regelmäßig eine Signalweste und sein Wandergeschirr trägt, war auch die Rettungsweste kein Aufreger.
Deshalb haben wir die Aktion ohne Vorbereitung durchgeführt. Er hat auch beim Wandern bei schwierigen Passagen die Angewohnheit, ganz dicht aufzuschließen und sich völlig an uns zu orientieren. Das macht vieles einfach. Die Stege und Anleger im Hafen waren für ihn neu, weil dicht über dem (sichtbaren) Wasser. Nach kurzem Zögern lief er aber prima mit. Rute hoch! Beim „boarden“ mussten wir ihn am Geschirr heben, was er auch schon u. a. vom Sessellift kannte. Der schmale Durchgang auf dem relativ glatten Bootsdeck zwischen Kajütenfenster und Reling mit liegenden Leinen und Kabeln war etwas schwieriger, wurde aber mit jedem Mal besser passiert. Im Heck hat er sich auf die Bank über der Backskiste auf seine Decke gelegt und geschlafen. Schaukeln war egal. Sobald das Boot etwas Lage geschoben hat beim Segel setzen, wenden oder halsen, hat er von alleine auf die Lee-seitige, tiefere Bank gewechselt. Nach dem ersten Anlegemanöver hat er sich beim nächsten Mal der Unruhe beim Ausbringen der Fender, der Arbeit mit den Leinen und Festmachern dadurch entzogen, dass er ohne Aufforderung den (steilen) Niedergang hinunter in die Kajüte geklettert ist und erst wieder alleine hochkam, nachdem das Boot vertäut war. Das war für ihn wie Leitern gehen, was er ja auch vom Wandern kennt.
Alles lief locker und völlig stressfrei ab.
Aber lassen wir ihn wieder doch selbst berichten:
Hallo Leute,
hin und wieder kam es in den letzten Jahren vor, dass meine Chefs OHNE mich ein paar Tage wegfuhren, nachdem der Boss zuvor immer mit großem Hallo sein "Ölzeug" gesucht hatte, was immer das auch sein mag. Letztes Wochenende war es wieder mal so weit. Aber diesmal packten sie auch meine Box, Leine, Futter etc. mit ein, d. h. ich durfte mit.
Morgens früh ging es dann gen Norden, bis wir schließlich hier ankamen,
im Hafen von Lelystad/ NL am Ijsselmeer..
Hier warteten schon Freunde von meinen Chefs, um uns abzuholen.
Zunächst hat das Bordpersonal das Gepäck verladen:
und dann durfte ich "boarden"
Zugegeben war es ein wenig ungewohnt, so dicht am Wasser zu laufen. Aber wer mit will...
Auf einem anderen Anleger haben wir noch einen Irish gesehen. Leider habe ich ihn nicht wieder getroffen.
Und dann ging es wirklich los:
Der Boss hat sich sachkundig um den notwendigen Betriebsstoff gekümmert...
... und ich hab' es mir gemütlich gemacht.
Unter vollen Segeln
Unser Ziel, der Hafen von Enkhuizen:
Die erste Wache hab' natürlich ICH übernommen
Nach einem Gang durch's Städtchen..
.. und einem guten Essen war Ruhe im Boot angesagt.
Am nächsten Morgen hat der Boss unter meiner Aufsicht die Flagge gehisst..
und nach dem gemeinsamen Frühstück
habe ich das Ablegemanöver beaufsichtigt
Der Wind frischt deutlich auf:
"Rauschefahrt"
Es geht wieder heimwärts..
.. in der Abendsonne...
Am Ende zweier wunderschöner Segeltage wieder zurück am Liegeplatz in Lelystad.
Nachdem ich meinen ersten Segeltörn so gut gemeistert habe, darf ich in Zukunft IMMER mit, haben die Chefs mir versprochen.
Euer Bord-Irish
Whiskey
P. s.: Was "Ölzeug" ist, weiß ich aber immer noch nicht!
Bericht und Fotos: Inge und Dr. Ulf Käsgen
Hauptdarsteller: Limerick Whiskey von der Emsmühle