Das "Auge für den Hund" haben


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Das Auge für den Hund

Die breite Qualitätspalette der Hunde jeder Rasse sagt uns, dass nicht jeder zum Züchter geboren wurde. Experten meinen, dass eine der präzisesten Voraussagen für das Potential eines Züchters, Tiere von hoher Qualität hervor zu bringen, ist, ob er das "Auge für den Hund" hat.


Grossman (1983) sagt: "Die Bedeutung des "Auges für den Hund" kann nicht hoch genug geschätzt werden...es gibt einige außerordentlich kenntnisreiche Züchter, die über einen großartigen Hund fachsimpeln können, aber nicht in der Lage sind, ein herausragendes Exemplar zu züchten... die beständige Zucht von Hunden mit Ausstellungsqualität sollte als Kunst betrachtet werden. Einigen Züchtern fliegt es mit wenig Mühe förmlich zu, andere müssen diese Kunst erlernen, und wieder andere werden auf diesem wichtigsten Gebiet der Rassehunde-Zucht niemals Erfolg zustande bringen."


Was ist ein "Auge für den Hund"?


Ein "Auge für den Hund" ist ein alter Ausdruck von Hunde-Leuten, der sich auf „die instinktive Fähigkeit bezieht zu wissen, was wahre Qualität bei Tieren ist und was nicht" (Nicholas, 1979). Grossman (1992) definiert den Begriff als "die Fähigkeit, einen guten Hund ohne große Mühe auszuwählen" und kommt zu dem Schluss, dass diese Eigenschaft – mehr als jede andere - das Wichtigste ist, was ein Züchter besitzen kann.


Zusätzlich zu ihrer größeren Fähigkeit, sich den möglichen Einfluss verschiedener Vorfahren im Stammbaum eines Hundes bildlich vorzustellen, neigen Züchter mit dem "Auge" dazu, abstrakte Zuchtvorstellungen - wie Ausgewogenheit - leichter zu erfassen. Die folgende Analogie von Grossman (1991), die sich auf behaarte Hunde bezieht, bietet eine kluge Erklärung des "Auges für den Hund", von der ich sicher bin, dass sowohl Männer als auch Frauen sie zu schätzen wissen!


"Was meine ich mit dem "Auge für den Hund"? Lassen Sie mich das für Sie unter die Lupe nehmen. Wenn meine Frau einkaufen geht, flitzt sie durch mehrere Hektar Kleider auf Ständern. Für mich sehen sie aus wie schlaffe Dinger auf Kleiderbügeln. Für sie, die ihre Größe kennt und welche Farbe und welcher Stil ihrer Figur schmeichelt, ist es einfach, sich die nötigen Accessoires vorzustellen, die dem Outfit den letzten Schliff geben. Als Züchter müssen Sie dasselbe tun: welches Gebäude sollen Ihre Welpen haben, wie soll ihre Farbe sein, welche Beschaffenheit und Länge des Fells, welchen Ohrenansatz usw. wollen Sie? Sie müssen in der Lage sein, sich Vater und Mutter und deren Eltern und Großeltern vorzustellen. Dann können Sie durch Zucht einen Hund hervor bringen, der fast so ist wie die, die Sie sich vorgestellt haben.


"Eigenschaften von Menschen, die das "Auge für den Hund" haben":


Als Züchter bringen sie beständig Tiere von hoher Qualität hervor.

Sie können jeden Hund schnell und leicht beurteilen.

Sie haben eine instinktive Fähigkeit, Qualität und Gesundheitszustand in fast jeder Rasse zu erkennen.

Sie erkennen das nicht greifbare Element der "Ausgewogenheit" und setzen hierauf hohe Priorität.


Wie erwirbt man das "Auge für den Hund"? Ein Mentor kann helfen:


"Für einige Züchter ist das "Auge für den Hund" ihre zweite Natur. Züchter, denen es an diesem naturgegebenen Talent mangelt, können sich selbst lehren, vorausgesetzt, sie haben die Auffassungsgabe und die Motivation, zwischen den guten und den schwachen Exemplaren, die sie vor sich haben, zu unterscheiden." (Grossman, 1983)


Züchter, die beständig schöne Hunde hervor bringen, mögen ein angeborenes „Auge für den Hund“ haben, während andere hartnäckige, engagierte Menschen sich das "Auge für den Hund" selbst gelehrt haben. Der Künstler hat ein „Auge“ für Ausgewogenheit und Schönheit. Genau so muss es ein Züchter haben. Für diejenigen, die ihr "Auge" trainieren müssen, kann die Arbeit mit einem kenntnisreichen Lehrmeister auf schnellstem Wege dazu führen, sich das "Auge" anzueignen. Ein erfahrener Lehrmeister kann buchstäblich Ihre Hände auf verschiedene Teile der Anatomie eines Hundes legen und Sie fachkundig durch viele Aspekte der Beurteilung der physischen Beschaffenheit eines Hundes führen.


Training des "Auges"


Züchter können anfangen, ihr "Auge" zu trainieren, indem sie lernen, die äußere Erscheinung - den Phänotyp - eines Hundes zu beurteilen. Einige hilfreiche Dinge umfassen:


1. Eine Kopie des offiziellen Standards sowie eines bebilderten Standards Ihrer Rasse;

2. eine Liste der Fehler in Ihrer Rasse, die als sehr schwerwiegend, schwerwiegend und geringfügig betrachtet werden;

3. eine Abbildung der anatomischen Teile des Hundes;

4. ein Beurteilungssystem und

5. ein Dokumentationssystem, das es Ihnen erlaubt, Ihre Beurteilungen zur zukünftigen Nutzung festzuhalten.


Der Vorgang des Trainings des "Auges", die Gebäude-Merkmale eines Hundes zu bewerten, enthält die folgenden Schritte:


1. Die Körperteile des Hundes bestimmen: Das Wissen um die grundlegenden Körperteile des Hundes ist eine absolute Notwendigkeit für jeden Hundeliebhaber. Lernen Sie den Rassestandard und den bebilderten Standard und bestimmen Sie mit Hilfe eines anatomischen Schaubildes an einem "lebenden, atmenden" Hund jedes Gebäude-Merkmal. Jeden Teil Ihres Hundes zu bestimmen ist wesentlich, um zu entscheiden, ob er dem Standard in Bezug auf das korrekte Gebäude entspricht und ist ein bedeutender Schritt zum Training für Ihr "Auge".


2. Bewertung der Körperteile des Hundes: Nachdem er die Körperteile des Hundes bestimmt hat, muss ein Züchter deren Korrektheit gemäß dem Standard einschätzen. Wie Grossman (1983) bemerkt: "Die Auffassungsgabe, die unterschiedlichen Teile des Hundes miteinander in Relation zu bringen und diese Relation als Ganzes zu sehen – statt nur als eine Reihe individueller guter oder schlechter Merkmale – , ist der Schlüssel, den so viele Züchter niemals begreifen." Dies ist die wichtigste und alles entscheidende Idee der Ausgewogenheit. Das "Auge" zu trainieren, um diese Ausgewogenheit beurteilen zu können, braucht Beharrlichkeit und Erfahrung.


3. Notizen zur Beurteilung: Machen Sie sich Notizen zu Ihren Beurteilungen, auf die Sie zukünftig zurückgreifen können. Viele Meister-Züchter entwickeln numerische Beurteilungssysteme, die schnell und einfach zu nutzen sind, wenn zukünftige Verpaarungen geplant werden.


4. Einen Plan entwerfen: Entwerfen Sie einen Plan auf Grund Ihrer Bewertungen und Notizen, um Merkmale zu verbessern, die nicht dem Standard entsprechen. Solche Bewertungen und Notizen zu den ersten drei Generationen von Vorfahren in einem Stammbaum können einem Züchter helfen zu "visualisieren", wie eine künftige Verpaarung sein könnte. Die Fähigkeit, sich die Vorfahren hinter Vater und Mutter bildlich vorzustellen, ist wesentlicher Bestandteil des "Auges" für den Hund.


Ein farblich codierter Steckfiguren-Stammbaum kann besonders in dieser Hinsicht nützlich sein. Es ist wichtig, nicht zwei Hunde zu verpaaren, die dieselben Fehler haben und zu beachten, dass eng liniengezüchtete Tiere (d. h. solche, die einen gemeinsamen Vorfahren in den ersten drei Generationen hinter Vater und Mutter haben) eher dazu neigen könnten, ihre körperlichen Merkmale an ihren Nachwuchs weiter zu geben.


Das "Auge" für das Ideal


Ein Ausgangspunkt, das "Auge" eines Züchters zu stärken, ist die Fähigkeit, das Gebäude, die besonderen Merkmale und die Ausgewogenheit, die die Rasse ausmacht, zu bestimmen und zu bewerten. Das "Auge" dafür zu haben, sich die Vorfahren von Vater und Mutter vorzustellen in Verbindung mit der Nutzung des Bewertungs- und Aufzeichnungssystems, kann wertvolle Informationen zu den Merkmalen liefern, die die Eltern voraussichtlich an ihren Nachwuchs weitergeben.


Das Ziel eines Züchters ist, seinen idealen Hund hervor zu bringen. Das "Auge" haben heißt, sowohl die Fähigkeit zu haben, die Qualität eines Hundes zu erkennen als auch die Fähigkeit, sich Vorfahren in einem Stammbaum bildlich vorstellen zu können; es ist eines der wichtigsten Dinge, die ein Züchter besitzen kann, um sein Ideal zu erreichen.


Literatur


Battaglia, C. L. 1986. Breeding Better Dogs. Atlanta, GA, BEI Publishing.

Grossman, A. 1983. The Standard Book of Dog Breeding. Fairfax, VA, Denlinger.

Grossman, A. and B. Grossman. 1992. Winning With Purebred Dogs. Wilsonville, OR, Doral.

Nicholas, A.K. 1979. The Nicholas Guide To Dog Judging. New York, Howell.