Viccos Abenteuer - aus dem Leben einer Irish Terrier Zuckerschnute

  • Hi Ha Ho liebe Irish-Fans,

    ich bin's, Vicco.


    Vicco von der Emsmühle, auch genannt Vicco Zuckerschnute!


    Wieso?


    Na, schaut doch mal:


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    Auf dem Foto bin ich noch ein kleiner Kerl.


    Inzwischen aber bin ich ein stattlicher Irish, der viele besondere Abenteuer erlebt hat, von denen ich euch immer wieder mal erzählen möchte, in Wort und Bild und Ton!


    Wenn ihr neugierig geworden seid, lade ich euch ein, meinen eigenen Thread zu verfolgen, auf den ich, in aller Bescheidenheit, doch ein bisschen stolz bin.


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    Bis denne.
    Eure Vicco Zuckerschnute


    P. S. Liebe Leserinnen und Leser,
    an dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Petra Löber und Stefan Georgi bedanken, die Veröffentlichungen ihrer Geschichten und Abenteuer mit ihrem Vicco zugestimmt haben.
    Ergänzt werden sie durch phantastische Fotos und Filme aus der „Happy-Zuckerschnutenproduction“.


    Viel Spaß!


    Heike Sonnefeld
    Redaktion

  • Ein Irish Terrier in Norwegen

    Am nächsten Tag wieder Sonne - bei klirrenden -18°C. Um es vorweg zu nehmen:
    Das wird heute unsere schönste, nein allerschönste Skitour - ein nachhaltiges Erlebnis zum Genießen.
    Es geht ins Granåsen Naturreservat.

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    Bin ich jetzt auf dem Mond - oder was ist hier los? Egal, ich hinterlasse auf JEDEN FALL
    meine Markierung, damit - falls ein Artgenosse hier vorbei kommt - er auch weiß,
    dass ich VORHER da war!
    Herrchen, hast du nicht ein Fähnchen dabei - wie Neil Amstrong zur Mondlandung?


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    Wie mag es hier nur aussehen, wenn kein Schnee liegt? Auf der Karte sind nur wenige
    Pfade eingezeichnet - ist hier vielleicht unbegehbares Feuchtgebiet mit Sumpf und Moor
    oder gibt es karge Vegetation mit Moosen, Flechten und Krüppelkiefern?
    Wahrscheinlich beides. Wir MÜSSEN wiederkommen, um das heraus zu finden!


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    Wenn ihr euch jetzt wundert, dass ich bei den Temperaturen keinen Wintermantel anhabe,
    dann lasst euch sagen, ich habe NIE gefroren, weil wir einfach immer in Bewegung waren.
    Die Zeit war viel zu kurz zum länger Innehalten.
    ... Die Zweibeiner haben sogar mächtig gedampft beim Skifahren!


    In der Hytter angekommen und während die Zweibeiner sich noch aus ihren Klamotten schälen, muss ich gleich mal eine Mütze voll Schlaf nehmen. Gestern hab ich das nämlich nicht gemacht, da sind mir dann bald im Stehen die Augenlider zugeklappt und ich bin schon mächtig ins Wackeln gekommen.
    Die wundervollen Booties - in die Dinger bin ich jetzt richtig verliebt - kann ich mir auch später ausziehen lassen.

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    Am letzten Tag erkunden wir das Drevdalen - ein Sackgassental - viiiiel abgeschiedener als das abgeschiedene Ljørdal und gaaaanz ganz einsam. 4 Bauern wohnen noch in dem Tal - das links und rechts von Fjellbergen flankiert wird und an mehreren Seen endet. Das Resümee der Stippvisite wird sein: Im Drevdalen wollen wir unbedingt im nächsten Jahr eine richtige Tour machen.


    Könnt ihr euch DAS vorstellen: Früher (vielleicht sogar bis in die 1950-er Jahre) mussten die Kinder - ausgehend von etwa 750 m über das rund 1.000 m hohe Drevfjellet laufen - je nachdem, wo sie gewohnt haben, waren das zwischen 7 und 11 Kilometer pro Strecke! - um auf der anderen Seite des Fjells im Ljørdal 2-3 mal in der Woche die Schule besuchen zu können! Genauso zum Einkaufen in einem kleinen Lanthandel. Wahnsinn!


    Heute führt eine schmale Straße ins Tal. Da die Straße ab einem bestimmten Punkt von den Bauern unterhalten und gepflegt wird, hat man als Besucher für das Befahren des Sjølivegens eine kleine Vegavgift an einer Bomstasjon in eine Kasse des Vertrauens zu zahlen. Frauchen macht das hier gerade.


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    Am Samstag müssen wir wieder los nach Hause. Ach wie schade!
    Der 24-stündige Rückweg ist wie der Hinweg nur in umgekehrter Reihenfolge. Auf der Fähre gibt es dieses Mal keinen Salon mit Pullmannsitzen, also quälen sich die Zweibeiner auf Minisofas durch die Nacht.
    Ich hab ja meine Schlafvilla wieder dabei.


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    Ich beobachte, dass die Zweibeiner irgendwie melancholisch und unlustig sind.
    Zu schnell und zu schön ist die Zeit vorbei gegangen.
    ... Hoffentlich fällt mir etwas ein, womit ich sie erheitern kann!


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    So, ihr Lieben! Das war "in Kürze" ;) unser herrlicher Norwegen-Winterurlaub.
    Irgendwie haben wir trotzdem das Gefühl, euch nicht alles erzählt zu haben.
    So intensiv war unser Kurzurlaub.


    Ganz schön viele Landschafts- und Winterbilder sind´s geworden, auf denen ich gar nicht zu sehen bin.
    Ich als Hauptperson dieses Threads fühle mich fast ein bisschen unterrepräsentiert.
    Aber ich schwöre: Ich war bei allen Erlebnissen von der ersten bis zur letzten Minute mit dabei!


    Der folgende Film ist der Beweis.



    Wir laden euch ein, auf Viccos Fernsehkanal das Norwegische Wintermärchen unserer schönsten Skitour ins Granåsen Naturreservat anzuschauen!

    Wir waren der Meinung, diese Tour & Viccos heldenhaftes Durchhalten bei -18°C haben einen Extrafilm verdient.


    Lasst euch - jetzt Anfang Mai - von dem Gedanken an Schnee nicht abschrecken und nehmt euch 10:30 (Minuten!) Zeit.


    Wie immer, ist in unserem Roadmovie nicht alles perfekt (ordentliches, winterliches Nase hochziehen, pfeifende Windgeräusche und wackelige Bilder, weil selbst während des Skifahrens aus der hohlen Hand gedreht wird, gehören bei dem Aktivitätenlevel einfach dazu).


    Dafür ist der Film LIVE und UNVERSTELLT und mit Begeisterung und Liebe gedreht und aufbereitet.


    Wer einen Fernseher hat, - der ans Internet angeschlossen ist - dem empfehlen wir, den Film im TV anzuschauen (entweder im Smart TV über die Vimeo App oder unter Eingabe der (kurzen) URL in den TV-Browser). Der Zugewinn an optischen Eindrücken und HD Bildqualität durch die Größe des Bildschirmes ist enorm.


    Hier die URL zum Video auf Viccos Fernsehkanal:
    https://vimeo.com/channels/viccozuckerschnute/214339634


    ... und hier die eingabefreundlichere Kurz-URL:
    https://vimeo.com/214339634


    So, und nun viel Spaß beim Gucken!


    Vicco, Petra & Stefan, die beim Anschauen ganz sehnsüchtig werden und am liebsten gleich wieder losfahren würden.


    Bis denne. Eure Vicco Zuckerschnute


  • Hi Ha Ho liebe Irish-Fans,


    ich bin’s, Vicco.

    Nach langer Zeit möcht‘ ich heut‘ mal wieder Laut geben und von einem besonders schönen Abenteuer in Bischofsreut im Bayerischen Wald berichten. Aber seid nicht irritiert; ich drehe die Zeit ein bisschen zurück.

    UND LOS GEHT'S.

    Wenn ihr auf google maps - aber OHNE euch per Suche zum Ziel auf der Karte fliegen zu lassen!! - herausfinden wollt, wo denn Bischofsreut liegen könnte, dann - wenn ihr Freyung gefunden habt - was vielleicht schon nicht jeder/jedem sofort gelingt - in leicht steigender Linie in Richtung Tschechien weiter .... bis kurz vor die Grenze – zwischen Haidmühle und Philippsreut - liegt in gut 1.000 m Höhe das Örtchen Bischofsreut
    ... mit unserem Ferienhäuschen.


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    Der Standort des Ferienhäuschens (die Alleinlage und den phänomenalen Ausblick mal unberücksichtigt) ist fitnessorientiert:
    Wer die Brötchen und/oder die Frühstückseier fußläufig oben im Dorf holt, muss locker 18-20% Steigung bewältigen.


    ... Ej...(wieso muss ICH eigentlich IMMER mit dabei sein beim Einkaufen? Ich bin doch nach dem Aufwachen auch noch etwas müdiglich und
    möchte mich in meinem Urlaub nach einem ersten Pipi- und Kontrollgang am liebsten wieder hinlegen - ... wie das Frauchen .


    In der anderen Richtung finden wir uns nach 400 m – dieses Mal mit 18-20% Gefälle – und nach Übertritt einer historischen steineren Fußgängerbrücke im tschechischen Nationalpark Böhmerwald wieder. Dort begeistern uns – egal ob mit oder ohne Schnee - die Riesen und Giganten unter den Tannen und eine Hochfläche mit Mooren, Wiesen und Unendlichkeit. ... Aber nur, nachdem wir wieder bergauf gestiefelt sind. So die Kurzbeschreibung des Paradieses direkt vor unseren Augen.


    Zum ersten Frühstück war so toller Sonnenschein, dass wir eingemummelt auf der Terrasse sitzen konnten. Gute Gelegenheit für mich, den Bischofsreutern kund zu tun:
    „Grüßt´s euch, Servus! Zuckerschnuterls Vicco is wieder do!“…


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    … und zur tschechischen Seite: „Ahoi, dobrý den! Vaše Vicco Cukrčumák je opět dělat!“


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    Thora vom Bauernhof nebenan kam gleich gelaufen. Zur Begrüßung gab‘s ein kleines Tänzchen im Kreis und dann viel zu erzählen. Schließlich haben wir uns 1 Jahr nicht gesehen.


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    Die erste Wanderung ging bei sonnig-leicht frostigem Wetter auf die tschechische Seite – da wo Kalte und Warme Moldau sich zu Smetanas berühmten Moldau (Vltava) vereinigen – landschaftlich mehr so Niederung und vielfach Birkenwäldchen und Moor- und Auenlandschaft im Böhmischen Nationalpark Šumava. Links von unserem Weg Kernzone 1 - also Zutritt verboten.


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    Wir sind gelaufen und auf eine romantisch durch das Moldautal verlaufende Eisenbahnstrecke gestoßen:…


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    ... mit dem kleinsten Waldbahnhof Tschechiens - Černý Kříž (übersetzt: Schwarzes Kreuz – ein Ort mit 6 Einwohnern)...


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    ... immerhin in früheren Zeiten mit Schnellzuganbindung bis nach Prag. Trinkhalle, Schnellzüge und Fernziele anfahren is` nicht mehr,
    ABER dafür gibt man sich heute international mit wechselnder 3-sprachiger Anzeigetafel (tschechisch, deutsch, englisch), o lala.
    Es waren allerdings keine Reisenden zu sehen und der Bahnhof wird bewohnt von vielen Katzen.


    Bei dem roten Schild (bei dem auf Deutsch) bleiben Fragen offen. Hä, ich soll den Zug aufhalten?


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    Am Morgen danach war in unserer Bischofsreuter Ecke Nebel angesagt. So richtig dicker. Mir lag schon auf der Zunge: „Ooooch kommt, ich bleib heut‘ in meiner Privatsphäre und ihr in eurem Bett! Ich schlafe und ihr lest! Okay?!“


    Aber ich sag euch, nur gut, dass wir den Faulenzia überwunden haben. Wir wurden sowas von belohnt. Allerdings mussten wir uns auch gehörig dafür anstrengen.


    Ziel sollte der Plöckenstein werden - ein Gipfel in einem gewaltigen steinernen Blockmeer und mit 1.379 m die höchste Erhebung des tschechischen und österreichischen Böhmerwalds (direkt auf der Grenze liegend).


    Vom Wanderparkplatz in Österreich aus ging es zuerst - im dichten Nebel – 400 Höhenmeter aufwärts zur Teufelsschüssel, einer imposanten Felsenburg aus Granitblöcken und einem Kultplatz.


    Mit einem Mal war in ansteigender Höhe so ein toller Sonnenschein, dass ich beim Fotoshooting ganz schlimm blinzeln musste!


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    Der Sage nach trafen sich auf dem Berg die Teufel und Hexen bei Vollmond und machten Zaubereien gräulichster Art.


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    Die steile Gitterleitertreppe zur Schüssel bin ich nach oben gestürmt und gleich mal wieder zurück.


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    Hier ein ganz kurzes Filmchen davon auf meinem Zuckerschnuten-Fernsehkanal. Aber gleich hingucken, denn das Filmchen ist wirklich superkurz.

    https://vimeo.com/channels/viccozuckerschnute/159854718


    HUAAHH!!! Ich bin der rote Teufel und beherrsche jetzt diese Felsen! ... Shit, glaubt mir keiner!


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    Danach sind wir (nicht so ganz beabsichtigt) über einen langen, langen Weg wieder bis zum Ausgangsniveau unserer Wanderung – also wieder in den Nebel - hinabgestiegen, so dass wir, angelangt an diesem österreichisch-tschechischen Grenzhäuschen, ...


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    ... wieder fast 600 Höhenmeter - diesmal sehr, sehr steil nach oben über wie wild durcheinander geworfene Granitblöcke im Nachtschränkchenformat
    - bis zum Plöckenstein aufsteigen mussten.


    Leichtfüßig und muskulös wie ich bin, macht mir das ja nicht sooo viel aus, aber...


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    ... wann kommt denn das Frauchen hier oben an?


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    Wir haben uns viel Zeit zum Verschnaufen, Genießen, Beobachten, Staunen und Feixen genommen, z.B., als auf einmal Biker auf dem Gipfel auftauchten und recht ungläubig auf den Abstieg über das Geröllfeld schauten.


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    Nach der Überwindung des ersten Schrecks hat auch die Streichholzlandschaft einen tollen Reiz. Der abgestorbene Wald ist das Ergebnis heftiger Stürme und des Borkenkäferbefalls in den 90er Jahren. Die gute Nachricht ist: Hoffnungsvoll wächst dazwischen eine neue Baumgeneration heran.


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    Wir sind über den Wolken.... Ist das nicht der Wahnsinn?


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    Da ganz weit hinten sind in 150-200 Kilometer Entfernung die großen Berge der Alpen mit Dachstein, Zugspitze & Co. zu sehen.


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    Auch davon ein ganz kurzes Filmchen auf meinem Fernsehkanal:


    https://vimeo.com/channels/viccozuckerschnute/159906342


    Den Abstecher 300m hinab zum Plöckensteiner See, einem Gletschersee - nehmen wir uns das nächste Mal vor, denn der See, der wiederum in Tschechien liegt, lag im Nebel, der Weg hinab war vereist und wir waren spät dran. ... Ich verrat´ nur: wieder mal viel zu viel Gemütlichkeit beim ausgedehnten Frühstück.


    Hier am Adalbert-Stifter-Obelisk geht es runter zum See.


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    Der Blick die Seewand hinunter. Da unten irgendwo ist das Wasser.


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    Der Rückweg führt uns über Dreiecksmark (Trojmezí), einer Säule, die die Grenzen dreier Länder markiert. Einmal um die Säule gerannt, bin ich Kosmopolit in 3 Ländern gewesen - Deutschland, Tschechien und Österreich. Klasse, nicht wahr?!


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    Danach ging es, wie in einer Rinne, immer nur noch bergab. Knapp vor der Dunkelheit sind wir wieder am Parkplatz angekommen. Das ist ein toller Tag geworden. Geendet hat er, wie er angefangen hat, mit viel Nebel.


    Eine andere Grenzwanderung hat uns im Nationalpark Bayerischer Wald über den Siebensteinkopf zur Reschbachklause geführt. Dieser Stausee diente früher der Holztrift und ist heute ein stiller Bergsee mit zeitweisem Wegeverbot. Auch dort hat die Landschaft etwas gespenstisch Beeindruckendes.


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    So eine Unordnung hier auf dem Weg!


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    Nicht weit entfernt von der Klause ist die Quelle der Moldau, an der wir aber nicht waren.


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    Zu unserer letzten Wanderung gab es doch noch ein bisschen Winterfeeling, denn es hatte ein ganz klein wenig geschneit und es blies kalter Wind.


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    Auf dem Weg zum Haidel, zur Abwechslung mal ein Berg ohne Totholz, sondern richtig mit Baumbewuchs,…


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    …sind wir in tiefer Waldeinsamkeit durch das untergegangene Dorf Leopoldsreut gekommen. Hier in 1.100 m Höhe führten bis 1962, ohne Strom und fließend Wasser die letzten Einwohner von Leopoldsreut ein sehr, sehr hartes Leben. Im Winter war der Ort teils Wochen oder gar Monate abgeschnitten. Auf einer Postkarte haben wir gesehen, wie Bewohner wegen des hohen Schnees ihre Häuser nur über das Dach verlassen konnten. Heute stehen nur das Schulhaus und die Kirche noch.


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    Was ist das denn für ein Trimmtisch? Ich soll da hoch springen? Gesagt, getan. Brauchst doch nicht zu helfen, Frauchen!


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    Auf dem Haidel steht ein imposanter hölzerner Aussichtsturm.


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    Der sonst so tolle Panorama-Rundum- und Fernblick fiel so aus:


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    Puh, hat da oben ein eiskalter Wind gepfiffen. Seht und hört selbst, aber Vorsicht, es wird laut!


    https://vimeo.com/channels/viccozuckerschnute/159902856


    Im Übrigen lässt sich sehr gut sehen, wer von uns Drei da oben ein wenig „schisserig“ war, hi hi. ... ICH jedenfalls nicht!


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    Dass es in Bischofsreut auch Winter mit unglaublichen Schneemassen gegeben hat, belegt dieses Foto:


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    Wir haben nicht gezählt, wie oft wir zu Fuß oder mit dem Auto die Grenzen gewechselt haben. Solch ein Dreiländereck hat wirklich seine besonderen Reize, auch im kulinarischen Sinne für Zweibeiner.
    Appetit auf Knödel? Auf nach Tschechien!
    Kaiserschmarren zum Kaffee? Schnell mal rüber zu den österreichischen Nachbarn…
    ... und abends urige bayerische Gastlichkeit beim regionalen Bierchen, natürlich Hell.
    Kein Wunder, dass die Zweibeiner danach in die Fastenzeit mussten.


    So, liebe Irish-Fans. Das war der Bayerische Wald. Die Langlaufski sind in der Tasche geblieben, denn es war wie fast überall: schneefreie Zone.
    Doch das hat unsere Erlebnisse nicht getrübt, denn die Wanderungen waren einfach überragend.


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    Bis denne.
    Eure Vicco Zuckerschnute

  • Hi ha ho liebe Irish-Fans,


    es gibt noch von einem Kurzurlaub zu berichten und zu zeigen. Ende September waren wir mit unserem Wohnwagen unterwegs, aber nur in der näheren
    Umgebung und eigentlich, um die letzten Angeltage der Saison auszunutzen.


    Unser Ziel: Im Thüringer Schiefergebirge der Naturcampingplatz Plothental - am Rand von Ziegenrück, der mit 667 Einwohnern fünft kleinsten Stadt Deutschlands. Die Zweibeiner lieben die Lage, den versteckten Charme und die verblichene Eleganz des einst sehr beliebten und jetzt etwas vergessenen Örtchens Ziegenrück sowie die grandiose Natur ringsum.


    Der Campingplatz war um diese Jahreszeit fast menschenleer. ICH wäre ja mal lieber auf einen richtig gut besuchten oder gar überfüllten Euro-Campingplatz gefahren, so mit vielen Menschen, Kindern, internationalem Hundegebell und allerlei Halli-Galli. Da gäb’s für mich wenigstens WAS zu beobachten - und vor allem – würde ICH gesehen, angequasselt und beachtet werden - DAS liebe ich doch SO!


    Aber Pft, im Plothental wieder mal nix dergleichen. Stellt euch vor: Es hat sogar 3 mal Schlafen gedauert, bis wir unseren einzigen Wohnmobil-Nachbarn mal ein „Guten Morgen!“ zurufen konnten. Wenn wir aufgestanden sind, waren die Nachbarn immer schon unterwegs; wenn wir losgezogen sind, waren sie noch nicht zurück und wenn wir wieder von unseren Trips zurückgekommen sind, waren sie schon wieder im Wohnmobil oder im Bettchen verschwunden. Nix mit Irish like Augenaufschlag, Schwänzeln & Konversation!
    Mit Fliegenfischen war auch nix los. Lag aber nicht an den Zweibeinern, sondern am Hochwasser.


    Also sind wir bei herrlichem Herbstwetter im Thüringer Schiefergebirge und Oberen Saaletal viel gewandert. Zwischen Schieferfelsen und auf Schieferwegen bergauf, bergab und wieder bergauf und wieder bergab, am mäandernden Saale-Flusslauf oder still gelegter Bahnstrecke entlang, zu einer Burg hinauf und über Hochplateaus wieder hinab. Manno gibt’s da Bergrücken mit steilen Hängen und tief eingeschnittene Täler mit Höhenunterschieden von oft 300 m und mehr, was für ein Mittelgebirge ganz schön viel ist.


    Wusstet ihr,



    … dass Schiefer vor über 400 Millionen Jahren in einem Umwandlungsprozess durch Druck, Wärme und Bewegung aus Meeresbodenschlamm entstanden ist? Je nachdem was oder wer wie lange gedrückt und geschoben hat (ICH war‘s NICHT!) und wie hart der Schlamm dadurch geworden ist, ist dann Krümelschiefer, Tafelschiefer oder Dachschiefer entstanden, der durch Gebirgsbildung gefaltet und horizontal und vertikal geschichtet und aufgestellt wurde – ganz durcheinander – ohne jeglichen Plan. SO war das – … oder so ähnlich. ICH war nicht dabei. IHR vielleicht?


    Gehen wir lieber wandern! Davon verstehe ich mehr.
    Überraschung! Mitten im Wald versteckt ein architektonisches Wunderwerk - die geile Ziemestalbrücke - ein 32 Meter hoher und 115 m langer Viadukt aus Gustave Eiffel ´s Zeiten (1893 – nur 4 Jahre jünger als der Eiffelturm). 55.00 Nieten halten den graziös wirkenden Stahlkoloss zusammen. Toll anzusehen, nicht wahr?



    Mal sehen, ob ich den Träger unterspülen kann.



    Das ist jetzt kein Fischaugen-Effekt: Die Brücke beschreibt tatsächlich einen Bogen und führt auch noch bergauf. Züge fahren nicht mehr drüber, nur gelegentlich Draisinen.



    In Sichtweite gegenüber liegen die Ruinen einer mittelalterlichen Höhen- und Raubritterburg – der Wysburg. Da stapfen wir gerade hinauf und sind schon höher als der Viadukt.



    Die Blindschleiche wurde beim Sonnenbad überrascht.



    Mein Urteil zur Wysburg: Sehr interessant! Prima ausgegraben. Turm und Mauern bis zu einer bestimmten Höhe wieder aufgebaut und die Dimensionen und Gebäude der Burganlage anschaulich dargestellt und dokumentiert.




    Kann ich mal was gucken gehen? Vielleicht mache ich noch einen wichtigen archäologischen Fund.



    Einige Stunden, Anstiege und Täler weiter: Huch, die Sonne geht ja schon bald unter.



    Wir müssen von der Hochfläche mal wieder runter ins Tal. Können wir nicht eine Abkürzung nehmen? Einfach gerade runter? …Nein!? Geht nicht, weil es zu steil ist? Guckt mal auf die Uhr! Wir müssen UNBEDINGT die letzte Autofähre über die Saale bekommen. Schwimmen tu‘ ICH nicht!



    Wir haben die Mühlenfähre rechtzeitig erreicht. Sie ist die einzige Autofähre in Thüringen. Cool!



    Jetzt nur noch den Höhenweg nach Ziegenrück finden, an der schönen Saaleschleife entlang …



    … dann sind wir nach 28km und insgesamt 1.500m bergauf und 1.500m bergab wieder in unserer gemütlichen Wohndose angelangt. Ein bisschen müde bin ich nach so einer Tour schon!



    Am Tag danach stand Kanufahren auf dem Plan - auf dem Hohewartestausee, dem „Thüringer Meer“. Die erste Stunde auf See war eine Katastrophe! Ich hatte einfach keinen Bock, mich wie ein Kanuprofi zu benehmen. Erstens war ich viel zu entwöhnt und zweitens hatte ich trotz (oder gerade wegen) den letzten Wandertagen keine Lust auf „nur Rumsitzen“.


    Kann ich mal da drüben im Wald rumlaufen? Durfte ich aber nicht, …



    … also hab ich lieber Frauchen ein bisschen genervt,
    - indem ich ständig Vollkontakt gesucht habe, unbedingt auf ihrem Oberschenkel oder mit auf ihrem Sitz sitzen wollte,
    - vor ihr sitzend beim Gucken über´n Bootsrand meinen Kopf keinen Zentimeter bewegt habe und Frauchen immer aufpassen musste, mir nicht mit dem Paddel einen Nasenstüber oder eine Kopfnuss zu verpassen, - ich ihr unbedingt den Rücken wärmen wollte, obwohl sie schon mächtig am Schwitzen war, ich beim Hin- und Herwandern im Kanu beinah über Bord gegangen wäre – 2 Beine hingen schon im Wasser, - ich … okay, ich mach‘ Schluss, aber über 2-3 gute Ideen, die ich hatte, könnte ich schon noch berichten.


    Erst allmählich wurde es besser. Hier bin ich noch ein bisschen beleidigt, weil Frauchen-Admiral mir wegen Ungehorsam auf See das Kapitänspatent absprechen wollte. Konnte ich gerade noch durch Einsicht verhindern.



    UND DANN: Nach zwei Stunden das erste Mal wieder festen Boden unter den Pfoten. Wisst ihr WAS da los war?! Ich war meschugge oder seekrank geworden und konnte nicht mehr geradeaus laufen! Um meinen wankenden Hin-und- Her-Wackelgang auszugleichen, hab‘ ich immer lustige Hüpfer zwischendurch gemacht. Meine Zweibeiner haben sich mächtig beeimert, sorry, belustigt über mich.


    Na ja und meine Laune war auch wieder gut. Alles im Lot auf´m Boot - am liebsten stehend.



    Nur zum Abschluss wurde ich noch einmal reichlich wunderlich:
    Wir in der Bucht - wo das Auto stand – angekommen, die Zweibeiner ausgestiegen und angefangen Gepäck und Kanu-Utensilien zum Auto zu tragen. NORMALERWEISE springe ich ja immer gleich mit raus und laufe mit hin und her. Aber dieses Mal stand ich MINUTENLANG regungslos - wie angeklebt oder verwunschen – hab‘ geguckt und mich einfach NICHT von der Stelle bewegt…
    … nicht MIT Schwimmweste, … nicht OHNE Schwimmweste, … nicht nach Lockrufen. …



    Einfach immer stehen geblieben. Schlussendlich hat mich Herrchen unter den Arm geschnappt und auf den Boden der Realität gestellt. Da bin ich aus meiner Verzauberung erwacht. Was war da nur los mit mir?
    Mein komisches Verhalten wurde gefilmt und kann im Doku-Filmchen von euch angeschaut und analysiert werden (Episode 3).


    Gaaanz zum Schluss noch eine Offenbarung: Eine Sache, die schlecht für mich hätte ausgehen können: Ich mit Herrchen nach dem Aufwachen gleich den Berg gegenüber vom Campingplatz zum ersten Morgengang hochgestürmt. Frei laufend, denn bei Reh und anderem Kleingetier bin ich recht zuverlässig (toi, toi, toi) und reagiere auf HALT!


    So ABER nicht unbedingt bei lachenden und fröhlichen Menschen und Kindern! … und unten auf der Straße kam eine Wandertruppe gelaufen, die MÄCHTIG lustig und fröhlich war. Das hab ich natürlich auf meinem hohen Berg mitbekommen. Herrchen witterte auf Grund der Entfernung und Höhenmeter keinerlei Gefahr, aber in mir erwachte sofort die Neugierde und
    spontane Entschlusskraft, von der Lustigkeit dieser netten Mitmenschen was abbekommen zu wollen. Klappt ja auch meistens. Ich also nix wie los. Damit ich schneller unten bin, hab ich natürlich nicht den Wanderweg, sondern den Steilhang gewählt und mich nach Bergab-Sprint und letzten kühnen Sprung über den Straßengraben inmitten der Wandertruppe wieder gefunden. Die haben sich auch gefreut, … sind dann aber ziemlich schnell weiter gelaufen.
    Ich stand dann dumm alleine auf der Straße rum. Herrchen war zwar schon auf dem Weg runter zu mir, befand sich aber noch im Berg. Also dachte ich mir, ich lauf‘ schon mal zum Campingplatz und zu Frauchen zurück. DIE wird staunen! Hab‘ aber die falsche Einfahrt
    genommen und bin auf dem Gelände der benachbarten Villa gelandet. Im Garten der Villa musste ich natürlich - um den Weg zu finden - an den Büschen schnuppern und …
    Inzwischen hatte der Hausherr meine Anwesenheit bemerkt und trat - gar nicht lachend - vor die Tür. Zum Glück kam das Herrchen außer Puste angelaufen, hat sich für mein Eindringen entschuldigt und mich im Leinenzwang abgeführt.


    Er meinte dann zu mir, DAS solle ich nicht noch einmal machen! Okay, okay, ich versuch‘s mir zu merken, Herrchen! … Damit ich auch ja nicht vergesse, in DIESE Einfahrt nie wieder einzubiegen, hab‘ ich beim Rausgehen noch heimlich den letzten Busch markiert.


    Dass Herrchen eigentlich mein Rumtänzeln alleine auf der Straße meinte und die Sorge darüber, dass ich unter die Räder hätte kommen können, ist mir erst klar geworden, als er mir ins Ohr flüsterte: „Ich hab so eine Angst um dich gehabt!“.
    Ups, ich gelobe Besserung! Großes Irish-Terrier-Ehrenwort!


    So, Ihr Lieben, das waren meine größten Fettnäpfchen, Abenteuer und Erlebnisse aus unserem Kurzurlaub in der Thüringer Heimat. Waren sie überhaupt spannend genug, sie bis zum Ende lesen zu wollen?


    Bis denne. Eure Vicco Zuckerschnute


    Das Episoden-Filmchen von mir als Freizeitkapitän mit Szenen von der Autofähre, im Kanu und meinem wunderlichen Verhalten könnt ihr euch hier anschauen:


    https://vimeo.com/channels/viccozuckerschnute oder auch hier


    https://vimeo.com/237953249


    Viel Spaß dabei & vielen Dank fürs Lesen & Gucken!!